· 

DFB wird aufmerksam auf Artikel über E-Sports

Den Fußballprofi Sascha Mockenhaupt kennt Timo Lämmerhirt schon seit seiner Zeit bei den Aalener Nachrichten, als Mockenhaupt noch für den VfR Aalen kickte. Seitdem ist der Kontakt nie ganz abgerissen und so kontaktierte Lämmerhirt den Innenverteidiger, der aktuell seine Schuhe für den SV Wehen-Wiesbaden in der 2. Liga schnürt und diese unbedingt halten möchte, Ende März/Anfang April, ob er nicht Lust hätte, ein lokales Projekt aus dem Gmünder Raum zu unterstützen.

Der TV Straßdorf um seinen Trainer Steffen Mädger hatte zu diesem Zeitpunkt vor, der Corona-Krise zu trotzen, wieder mehr Regelmäßigkeit in die Treffen der Kicker zu bekommen und deswegen die Liga weiterzuspielen - allerdings an der Playstation. Da Lämmerhirt nun wusste, dass Mockenhaupt nicht nur ein guter Fußballer, sondern auch an der Playstation sehr erfolgreich ist, kontaktierte er ihn somit. Wie zu erwarten war, sagte Mockenhaupt zu, diese Liga zu unterstützen. Er sandte sogar ein persönliches Video mit Grüßen an die Vereine zu und stellte in Aussicht, dass der Sieger dieser Liga, die über mehrere Wochen gespielt wurde (stolze 20 Mannschaften hatten am Ende teilgenommen), gegen ihn antreten könne. Dieses Versprechen löste er nun am vergangenen Sonntag (17. Mai) ein. Mockenhaupt war dabei durchaus gut gelaunt, hatte er doch am Nachmittag mit seinem Team den VfB Stuttgart bezwungen und wichtige Zähler im Abstiegskampf gesammelt. Über die Hälfte der Straßdorfer, die das Turnier gewonnen hatten und gegen ihn antreten durften, sind übrigens VfB-Fans... Im Elfmeterschießen setzte sich schließlich der Profi durch, lbte seinen Kontrahenten jedoch ausdrücklich: "Der wusste, wie man den Controller hält."

Die Entstehungsgeschichte, die in der Rems-Zeitung schließlich veröffentlicht und hinterher auch exklusiv begleitet wurde, schnappte sich nach Online-Veröffentlichung schießlich auch noch der Deutsche Fußball Bund (DFB). Ronny Zimmermann, Pressesprecher der U-Nationalmannschaften, kontaktierte Lämmerhirt und fragte nach, ob dies möglich sei. Beide kennen sich noch von der Zusammenarbeit bei der U-19-Europameisterschaft 2016. So landete diese Geschichte schließlich ebenfalls auf der Internet-Präsenz von fussball.de. Eine nicht alltägliche, immer mal wieder vorkommende Geschichte, die allen Beteiligten sichtlich viel Spaß gemacht hat. Dabei hat vor allem Mockenhaupt bewiesen, dass Fußballprofis sehr wohl bodenständig sein können, wie ein Satz während der Zusammenarbeit fast schon beweist: "Vom Gefühl her bin ich eigentlich immer noch Bezirksliga-Kicker."